Kein Schluß geht nicht 228 Seiten,
13 x 21 cm € 22.90, ISBN: 978-3-7099-7007-2 Haymon |
Zum Buch: Kinder und Piraten, letales Vergrämen und speckige Ledertaschen, der Rapfel und die Lichtglockenbewohner, das Seligenstädter Dreieck und der Kurschattensprung: Ludwig Laher, bekannt und geschätzt für seine dokumentarischen Romane, versammelt in seinem neuen Buch Geschichten und Essays, die häufig von Schlüssen handeln – solchen wie dem Tod oder anderen Enden, und solchen, die gezogen werden. Dabei spielt immer auch die Sprache selbst eine Rolle – das Nachdenken über alltägliche, auch ungewöhnliche Begriffe, mit all den Entdeckungen, die bei genauem Hinschauen zu machen sind. Kein Schluß geht nicht spannt einen weiten Bogen und beweist erneut, daß Ludwig Laher zu den vielseitigsten Autoren dieses Landes gehört.
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Kritikerstimmen:Schon in der ersten Erzählung geht es (...) in einem sehr netten Berghütten-Gespräch zwischen Eltern und ihrem Kind um Talschluß, Bergschluß, Türschluß, Türschloß und Luftschloß. Zwischen die Welt und dem von ihr schriftlich Festgehaltenen schieben sich Fantasie und Sprache. Immer wieder stehen Kinder im Mittelpunkt, als neugierige Beobachter und unvoreingenommene Kommentatoren, aber auch als Opfer in der von Erwachsenen bestimmten Welt. Mehr als einmal fällt einem dabei Paulus Hochgatterer ein, dessen empathischer Zugang zur Kinderwelt Lahers Zugang sehr verwandt scheint. „Kein Schluß geht nicht“, der titelgebende Text, erzählt von einem Kind, das seinen eigenen, versöhnlichen Schluss einer Katzengeschichte erfindet, deren Schluss vom Autor offen gelassen wurde. Es findet Gefallen an diesem Verfahren zur Frustrationsvermeidung. In der Realität lässt sich das jedoch nur bedingt anwenden. Die Erzählung endet mit drei Toten. Laher setzt sich mit Gegenwart und Vergangenheit auseinander, mit der NS-Zeit und dem heutigen Fremdenrecht, mit Musikern und Autorenkollegen. Dabei sind die nachgestellten Anmerkungen über Anlässe und Entstehungsbedingungen der Texte fast ebenso interessant. Laher widersetzt sich jeder Schubladisierung und fordert Auseinandersetzung, mit seinem Gegenstand genauso wie mit dem von ihm gewählten Verfahren. (Wolfgang Huber-Lang, Neues Volksblatt) Mit „Kein Schluß geht nicht. Erzähltes und Reflektiertes“ legt der oberösterreichische Autor Ludwig Laher sein neuestes Buch vor. Die Inhalte sind vielfältig und breit gefächert, dennoch gibt es mit den wiederkehrenden Themen Kinder, Schlüsse und Sprache rote Fäden, die durch die von Augenzwinkern durchwirkten Texte führen. Mit Vergnügen kreist der Autor von verschiedenen Seiten her den Begriff des „Schlusses“ ein – und diesen darf der potentielle Leser durchaus großzügig auslegen, denn mit „Schluss“ ist das klassische Ende in seinen vielen Formen ebenso gemeint wie der Schluss im Sinne von Konsequenz und Logik, Ursache und Wirkung. (Judith Raab, ORF) Der gebürtige Linzer Ludwig Laher gehört zu den vielseitigsten und umtriebigsten österreichischen Autoren. Neben dokumentarischen Romanen zur Zeitgeschichte (wie Herzfleischentartung über ein "Zigeunerlager" der Nazis im Innviertel) oder über Außenseiterschicksale (ein Mädchen mit Down-Syndrom in Einleben) verfasst der 56-Jährige auch Drehbücher, Hörspiele, Lyrik und Essays. Von Letzteren finden sich jetzt etliche in Lahers neuem Buch Kein Schluss geht nicht . (...) Wie der Titel schon schlussfolgern lässt, geht es darin vornehmlich um Schlüsse aller Art. Einerseits den Tod, andererseits auch um solche, die Menschen kraft ihres Verstandes ziehen. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD)
Er setzt sich seit Jahren für mehr Respekt vor der schreibenden Zunft ein und hat dafür sogar die Unterstützung von Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek: der oberösterreichische Autor Ludwig Laher, der jetzt ein neues Buch herausbringt. (...) Dabei spielt immer auch die Sprache selbst eine Rolle, sagt Laher: „Ich würde sagen, es sind einfach Versuche, Dingen auf den Grund zu gehen, Sprache ernst zu nehmen, die, die gern übersehen werden, stärker in den Mittelpunkt zu rücken und dabei – bei aller Vielfalt – doch so etwas wie eine Einheit zu schaffen.“ (orf.at) Wie schon der Titel vermuten lässt, versammelt die Neuerscheinung Kurzgeschichten und Essays, die häufig von Schlüssen handeln - solchen wie dem Tod und anderen Enden und solchen die gezogen werden. Doch nicht nur inhaltlich, sondern auch durch die Kürze der Texte steht den Lesern alle paar Seiten ein Schluss bevor. (...). Dabei spielt immer auch die Sprache selbst eine Rolle - das Nachdenken über alltägliche, auch ungewöhnliche Begriffe, mit all den Entdeckungen, die bei genauem Hinschauen zu machen sind. (Sabrina Reiter, Tips) Manchmal kommt die Welt sogar ins Haus und vernichtet alles, wie es die berührenden Essays über Kriminaleinsätze während der NS-Zeit im steirischen Bezirk Murau zeigen. Unter dem Titel „An einer exponierten Stelle“ bringt Ludwig Laher seine Recherchen zu Tage und stellt sie in einen neuen Zusammenhang mit seinem Romanwerk, das oft von entlegenen, vergessenen und geschundenen Schicksalen handelt. (…) Den Schluss-Punkt setzt ein Gedicht über jene Haydn-Symphonie, worin die Musiker während des Stücks aus der Komposition verschwinden. Dieses aufgelöste Haydn-Gedicht beendet eine Sammlung, die über Jahre von sorgfältigen Recherchen, geduldigen Kompositionen und unerwarteten Erzählstrukturen getragen ist. - Eine dicht zusammen gewobene Welt aus scheinbar nicht verknüpften Einzelteilen. (Lesen in Tirol) Das neue Buch des Autors besteht aus Kurzgeschichten, in denen es darum geht, zu Schlüssen zu kommen, Schlüsse zu ziehen oder auch etwas abzuschließen. Mit der Sprache, dem Wort und in Begriffen denken – dadurch entstehen schöne Geschichten. (...) Manche der Geschichten sind kaum länger als 2-3 Seiten. Dafür aber knackig kurz und sehr aussagekräftig. Der Schreibstil und die Wortspielereien, Schlüsse klar zu ziehen, ergeben ein sehr bemerkenswertes Buch des Autors. (LiteraturBlog) |