Jacob Ross: Ein Lied für Simone 124 Seiten, 5,5 x 22,8 cm € 11,25, SFr 20,40 |
Zum Buch: ie Rebellion der Gefühle. Jacob Ross, ein Autor aus Grenada, jetzt deutsch zu lesen. Jacob Ross erzählt mit der ganzen Kraft seiner Gefühle. In seinen Geschichten, die sich ihre Helden im karibischen Grenada suchen, kommen die Jugendlichen zu ihrem Recht. Wir betreten eine Gesellschaft, in der Hierarchien noch von prägender Bedeutung sind, in der es klare Bestimmungen von oben und unten gibt. Und wo alles so wohlgefügt scheint, gibt es Charaktere, die an Grenzen gehen, Fragen stellen und neue Verhältnisse schaffen. Ross setzt sich für die Opfer ein. Er erzählt, wie sich Jugendliche, denen keine Zukunft beschieden scheint, auflehnen – und er liebt es, sie siegen zu lassen. Widerstand und Ungehorsam zahlen sich aus, das ist die Lehre, die in solchen Geschichten steckt und die denen, denen das Leben keine Chance zugestehen möchte, neues Selbstbewusstsein zuführt. Alle Geschichten leben von den starken emotionalen Reizen. Ross beschreibt, was der Fall ist, und das sind schreiende Ungerechtigkeiten. Wo jemandem übel mitgespielt wird, regt sich unser soziales Gewissen. Wer will schon so eine Welt, wie sie hier Wort geworden ist, verteidigen. Diese Texte sind Botschaften aus einer Welt, in der Moral eine klar definierbare Sache ist. |
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Kritikerstimmen:acob Ross erzählt mit der ganzen Kraft seiner Gefühle. In seinen Geschichten, die sich ihre Helden im karibischen Grenada suchen, kommen die Jugendlichen zu ihrem Recht. Wir betreten eine Gesellschaft, in der Hierarchien noch von einer prägenden Bedeutung sind, in der es klare Bestimmungen über oben und unten gibt. Und wo alles so wohlgefügt scheint, gibt es Charaktere, die an Grenzen gehen, Fragen stellen und neue Verhältnisse schaffen. (Salzburger Nachrichten) ie Worte verwandeln sich bei Jacob Ross in Bilder, die Episoden des vorliegenden Bandes verschmelzen über einen unsichtbaren roten Faden zu einer packenden, dramatischen Literatur, die sich einnehmend und nachhaltig – wortgewaltig – über dem Leser und seinen Emotionen auftürmt. „Ein Lied für Simone“ gehört zu den interessantesten Neuerscheinungen dieses Genres. (Niederösterreichische Rundschau) on Jacob Ross, dem karibischen Dichterstar, ist jetzt erstmals ein Buch auf Deutsch erschienen. In England, wo der aus Grenada stammende Autor jetzt lebt, nannte ein Kritiker die Prosassammlung „Ein Lied für Simone“ die eindrucksvollste Kristallisation karibischer Kindheit seit George Lammings „In der Burg meiner Haut“. Und in der Tat: Selten bekommt man dermaßen berührende und einfühlsame, dabei gänzlich unspektakuläre Geschichten zu lesen, deren Klammer neben dem Thema eine außergewöhnliche sprachliche Virtuosität bildet. (ORF: Ex libris) anfte, eindrucksvolle Erzählungen über das Kindsein in der Karibik. Ohne anzuklagen oder Schuld zuzuweisen, wird der Verlust der Identität betrauert und ein neuer, hoffnungsvoller Weg gewiesen. (Südwind) n der Titelgeschichte "Ein Lied für Simone" in dem ersten Kurzgeschichtenband von Jacob Ross (Grenada) geht es um die Auseinandersetzung zwischen zwei Kulturen, symbolisiert in der allmorgendlich vom Berg herabschallenden Beethovensonate, gegen die sich die Karnevalscalypsos durchzusetzen versuchen. Die Lösung liegt nicht in einer Wertehierarchisierung des jeweiligen kulturellen Erbes oder gar in der Lautstärke des Vortrags, sondern in der Synthese - eine Idee des Mädchens Simone, das sich gegen die Konventionen durchsetzt und das Spielen auf den Steeldrums lernt. Was sich nach konkreter Beweisführung anhört, ist bei Ross einfühlsame Beschreibung und leiser Ton. Noch ergreifender als die Titelgeschichte sind in dem Band die Erzählungen, in denen Jungen im Mittelpunkt stehen. Offenbar kann sich Ross besonders gut in die Befindlichkeiten männlicher Jugendlicher hineinversetzen. Vordergründig erzählt wird von Mutproben, Selbstbehauptungen und Erwachsenwerden, doch liegen die wirklichen Konflikte nicht zwischen den Generationen. Bewältigt werden müssen Konflikte, die die Gesellschaft selbst teilen, in Arme und Reiche, in sozial Geachtete und Geächtete. Anerkannt werden setzt voraus, zu sich selbst stehen zu können. (Gaby Küppers, ila) ie einzelnen Geschichten, in einem flüssigen Stil erzählt, geben aneinander gefügt ein dichtes Bild über das Leben von Jugendlichen, das von Gewalt und Unterdrückung, aber auch von Lebenslust und Freude an der Umwelt und kulturellem Ausdruck des Lebensgefühls bestimmt ist. (Tatblatt)
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